Kindergeburtstage

Die lieben Kleinen haben heutzutage oft ihren ganz eigenen Kopf. Konnte man Generationen von Kindern an Geburtstagen mit Topfschlagen, der Reise nach Jerusalem, Sackhüpfen und Eierlaufen beglücken, so laufen Eltern nun Gefahr, die Bedürfnisse und Vergnügungen ihrer Zöglinge zu verkennen.

In Kindergarten und Schule wirken Einflüsse, die manchem verborgen bleiben. Wer weiß schon, ob Kindergeburtstag Schatzsuche, Schnitzeljagd oder Miniplaybackshow „in“ oder „out“ sind? So ist es auch mit den Geschenken. Welches Computerspiel ist angesagt, welche Turnschuhmarke? Was ist „kult“ und mit welchem Geschenk blamieren Sie sich?

Gar nicht so einfach! Natürlich gilt es stets den Kontakt zu halten. Wer seine Kinder auffordert, regelmäßig von Erlebnissen und Erfahrungen zu erzählen, erhöht die Chance, ein Geschenk zu finden, das dem Geschmack entspricht.

Zogen Kinder früher ein langes Gesicht, wenn sie die elektrische Zahnbürste aus dem Geschenkpapier wickelten, freuen sie sich in Tagen, wo das Äußerliche eine Rolle spielt wie nie zuvor, vielleicht sehr darüber. In Amerika wünschen sich Teenies eine Schönheitsoperation zum Geburtstagsfest. So was müssen Sie natürlich nicht unterstützen.

Ignorieren sollten Sie die Wünsche – etwa einer Fünfjährigen nach Make-up – allerdings nicht. Da sind Gespräche fällig, die das Selbstbewusstsein der Kleinen stärken, nicht alles mitzumachen, was gerade angesagt ist. Will das Geschenk pädagogisch wertvoll sein, wie zum Beispiel ein Buch, so ist die Auswahl groß, und Sie sollten die Buchhändlerin nicht nur fragen, was im Trend ist, vielmehr auch nach dem Inhalt.